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Mittwoch, 1. April 2015

Angie & Micha berichten: Frankfurt - verspätete Heimkehr

Da war er also. Der längste Geburtstag meines Lebens. Leider begann er am Gate und das Boarding begann erst gegen 1 Uhr, bei geplanter Abflugzeit um Mitternacht. Aber irgendwann ging es dann los und wir flogen in Richtung Heimat.

Am Morgen (Deutsche Zeit) gab es von der Lufthansa ein Geburtstagsfrühstück mit Champagner für uns. Es gab ein Tablett mit netten Süßigkeiten und die Stewardess hat Fotos von uns gemacht.

Von der Lufthansa gab es Champagner zum Geburtstag

In Frankfurt gelandet zeigte sich das Chaos durch den Orkan anhand der verspäteten und ausgefallen Züge bei der Bahn. So hatten wir gar keine Zeit, uns richtig zu verabschieden, da Angie sofort in den nächsten Zug springen musste, kaum dass wir am Gleis waren.

Ich hatte dann noch die üblichen 60 Minuten Wartezeit, um endlichen einen Zug zu kriegen und kam endlich zuhause an.

(written by Micha)

Dienstag, 31. März 2015

Angie & Micha berichten: KL Hop-on Hop-off & more birds

Nach einem ausgiebigen Frühstück, dass wir auch viel mehr genossen haben als am Montag, haben wir den Plan vom Vortag aufgegriffen und sind mit dem „Hop-On Hop-Off“ Bus durch KL gefahren. Der Bus fuhr direkt gegenüber vom Hotel los. So konnten wir doch noch ein bisschen Sightseeing aus dem Zwangsaufenthalt rausholen. Am Palast des Sultans von Malaysia hat der Bus sogar eine 10 Minuten Pause eingelegt und man konnte aussteigen, um Fotos zu machen. Den nächsten Stop haben wir dann beim Vogelpark eingelegt. Dort haben wir uns einen schönen Vormittag gemacht und sind durch den Park spaziert. Es gab einiges zu sehen, allerdings war es so unglaublich heiß, dass man um jedes bisschen Schatten durch Bäume froh war. Es war natürlich auch seltsam, die Vögel, die man vorher in freier Natur gesehen hatte, wie z. B. den Hornbill jetzt im gefühlten viel zu kleinen Käfig umher flattern zu sehen. In Freiheit gefallen mir Tiere einfach viel besser.

Palast des Sultans

KL Bird Park

Grüner Papagei

Mandarinente

Storch bei der Mittagspause

Überall "More Birds"

Der Hornbill im Vogelpark

Vom Vogelpark sind wir dann noch die Rundtour weitergefahren ohne auszusteigen. Wirklich viel gab es nicht zu sehen, außer die Twin Towers. Ansonsten besteht KL wirklich fast nur aus Malls. Ich frage mich wirklich, woher die Leute das ganze Geld haben, um soviel einzukaufen oder ob die Malls genauso schnell wieder geschlossen werden wie sie eröffnet werden.

Nach der Bustour war bei mir die Urlaubslaune einfach fort. Ich wollte nach Hause!

KL Petronas Towers von unten

Nach dem Abendessen orderten wir uns ein Taxi und fuhren zum Flughafen. Diesmal war der Fahrer indischer Abstammung und er hatte entsprechende indische Musik auf voller Lautstärke laufen. Ich fand das total cool und hab innerlich das Todo „Taxi Fahrt in Neu Dehli“ abgehakt. Viel anders kann das auch nicht sein.

Am Flughafenschalter der Lufthansa standen unglaublich viele Menschen, was uns sehr wunderte, da wir schon sehr früh am Flughafen waren. Das Rätsel löste sich sehr schnell auf. Die Menschen waren die Pasagiere vom Flug nach Deutschland vom vorherigen Tag. Deren Maschine war nämlich wegen technischer Probleme nicht geflogen. Also hatten wir wieder Glück im Unglück, dass wir nicht schon auf Montag den Rückflug gebucht hatten. Wir wären Montag nicht nach Hause gekommen.

Bei den diversen Sicherheitskontrollen durfte Angie ungefähr allen erklären, dass ihr Reisepass gestohlen wurde und wie und wo es passiert ist. Irgendwann haben wir dann tatsächlich das Gate erreicht. Wegen dem Flug, der zwei Stunden vor unserem Flug dazwischen geschoben wurde, verzögerte sich auch unser Boarding bis nach Mitternacht.

Gleich geht es nach Hause

(written by Micha)

Montag, 30. März 2015

Angie & Micha berichten: Die Sprache der Bürokratie ist international

Wir sind ganz früh um 6:30 aufgestanden und um 7 direkt zum Frühstück. So richtig Hunger hatte keiner, da wir ja noch unsicher waren, ob wir das wirklich alles erfolgreich schaffen werden, was wir für diesen Tag vor hatten. Vom Hotel sind wir zum nächsten Taxistand gelaufen, aber der Fahrer wollte wieder nicht nach Taxameter fahren und so richtig klar, wohin er uns fahren soll, ist es ihm wohl auch nicht. Da ich keine Nerven hatte, groß mit ihm zu handeln, sind wir für 25 RM dann doch recht fix und zielstrebig zur deutschen Botschaft gefahren. Die Botschaft sitzt im 26. Stock in einem Bürogebäude. Die Security lässt uns erst mal nicht rein und meint, dass wir erst ab 9 rein dürfen. Nach einiger Diskussion kommen wir dann irgendwann rein.

Die Botschaft hat auch oben malaysische Security, bei der ich mein Handy abgeben muss. Der Mann am Schalter in der Botschaft sieht asiatisch aus, aber antwortet auf meine englische Ansprache deutsch. Zuerst gibt es wieder ein bisschen Verwirrung, der Mann denkt, Angie will einen neuen Reisepass, den er aber nicht ausstellen kann. Wir können das schnell klären und nach ca. einer Stunde und diversen Unterschriften und Dokumenten bekommt Angie ihren vorübergehenden Reisepass als Ausreisedokument.

Deutsche Botschaft in KL: Der neue (vorläufige) Reisepass

Unten im Botschaftsgebäude ist ein kleines Cafe, in dem wir einen Kaffee getrunken haben. Nachdem ich Rahdia, der Frau vom Reisebüro, getextet habe, kommt sie nach wenigen Minuten zu uns. Zusammen fahren wir nach Putrajaya, dem Regierungsbezirk von Malaysia, mit dem Taxi, das sie für uns besorgt hat.

Nach ca. 30 Minuten Fahrt und einer kurzen Abhandlung über unseren bisherigen Urlaub und einem tollen und lustigem Gespräch zwischen Radhia, dem Taxifahrer und uns sind wir super schnell da. Im Imigresen (= Einwanderungsbehörde) ist es erst mal sehr voll, aber auch da navigiert Rahdia uns ganz schnell durch. Es ist eigentlich genauso wie in Deutschland: am Schalter vorsprechen, Nummer ziehen, warten, bis die Nummer aufgerufen wird, dem Beamten erklären, worum es geht, zur Zahlstelle gehen und 100 RM bezahlen und dann zurück zum Schalter und den "Special Pass" abholen, den der Beamte an den temporären Pass tackert. Das Dokument sieht jetzt lustig aus: Temporärer Pass im Format des alten Führerscheins („Rosa Lappen“) und DIN A4 Seite dran getackert. Das passt vom Format in keine Tasche. Wir verstauen die Sachen natürlich super sicher. Noch mal wollen wir in diesem Urlaub nicht herkommen.

Um kurz nach 11 sind wir fertig. Weltrekord! Ein riesiger Stein fällt uns vom Herzen. Wir haben überglücklich noch ein Selfie vor der Behörden mit Rahdia und uns beiden gemacht und haben es geschafft!

Putrajaya Imigresen Selfie mit Radhia

Radhia hatte noch Zeit und führte uns in Putrajaya umher. Es ist dort komplett anders als in KL. Menschenleere Straßen, die Gebäude, Straßen und Wege sehen alle aus, als ob sie in den letzten 10 Jahren gebaut wurden. Die Straßen sind breit und mehrspurig und kaum ein Auto fährt drauf. Das ist sehr seltsam für Montag, wo in Kuala Lumpur das blanke Chaos herrscht. Wir haben einige Regierungsgebäude gesehen und liefen eine große Straße vom Imigresen runter in Richtung einer riesigen Moschee. Um reingehen zu dürfen musste sich Angie einen roten Umhang überziehen. Radhia meinte, dass sie jetzt mein Rotkäppchen wäre. Ich muss lachen, sie sieht wirklich so aus. Neben der Moschee ist der Präsidentenpalast, den man zwar nicht besuchen kann, aber der auch von außen schön aussieht. Wir haben dann noch ein paar Fotos gemacht und sind dann zurück gefahren. Es hat auch zurück wieder super gut geklappt, für ca. 75 RM bis vor's Hotel.

Putrajaya

Moschee in Putrajaya

Palast des Präsidenten von Malaysia

Vor dem Hotel mussten wir uns dann von Radhia verabschieden. Sie hat uns so toll geholfen und war so nett und einfach toll. Für ihre Hilfe wollte sie gar kein Geld und es gab auch keine Rechnung von ihrer Agentur. Wir haben ihr dann Trinkgeld gegeben. Sie wollte es überhaupt nicht annehmen, aber mit viel zureden nahm sie es dann doch. Nach einer dicken Umarmung fuhr sie dann mit dem Taxi zum Büro, in dem sie arbeitet, zurück.

Nach der vielen Aufregung sind wir beide in ein Koma gefallen. Wir hatten erst noch Pläne für den Montag Nachmittag, aber der Stress und die Sorge, ob alles klappt, hat uns beide schon schlecht schlafen lassen.

Am Abend sind wir schön arabisch essen gegangen und haben festgestellt, dass der Nachtmarkt in Chinatown jeden Tag ist und jeden Tag schon am frühen Nachmittag öffnet und am frühen Abend gegen halb 10 die Stände schon wieder schließen bzw. abbauen.

Später abends wollten wir noch ein Bier im Hotel trinken, aber die machten schon zu als wir ankommen waren. Daher gingen wir zurück auf's Zimmer und tranken zwei von den „Gayana Tiger Bieren“, die eigentlich am Sonntag Morgen in Frankfurt getrunken werden sollten.

(written by Micha)

Sonntag, 29. März 2015

Angie & Micha berichten: Schweizer Asyl in Kuala Lumpur

Zuerst mussten wir etwas zum Frühstück finden, da es im Gold Tree Hotel kein Frühstück gab. Der angestrebte Starbucks hatte um 9 noch zu. Wir sind stattdessen in einen anderen Kaffeeladen gegangen, der hatte aber leider kein „richtiges“ Frühstück. Also gab es Egg Toast und wahlweise Erdnussbutter Toast (leider salzig :( ). Aber der Kaffee war gut. Nach dem Frühstück mussten wir uns schon wieder von Vroni verabschieden, da sie sich zum Bus aufmachen wollte.

Gegen halb 11 haben wir uns dann mit Rahdia, der Frau von der Reiseagentur, getroffen. Sie hatte Probleme eine Unterkunft zu finden, wegen dem Formel 1 Rennen am Wochenende in Kuala Lumpur. Es gab trotzdem 3 Optionen und nach viel hin und her entschieden wir uns für das Swiss Inn Hotel in Chinatown. Sie hat dann angeboten, uns zu den malaysischen Behörden zu begleiten und uns am Montag zu treffen, wenn wir bei der deutschen Botschaft fertig sind.

Wir entschieden uns dann direkt zum neuen Hotel zu fahren. Nach viel Diskussion mit diversen (teilweise sehr unfreundlichen) Taxifahrern fanden wir einen Taxifahrer, der nach Taxameter fahren wollte. Nach einer kurzen Taxifahrt erreichten wir unsere neue Unterkunft. Das neue Hotel war ganz zauberhaft und die Rezeption im Swiss Inn hat den Check In in weniger als 5 Minuten absolviert, obwohl Angie keinen Pass hatte. Im Hotel war das Zimmer noch nicht für uns fertig, also suchten wir das hoteleigene Restaurant auf. Es gab sehr leckeres Essen und Formel 1 im Fernsehen. Auch eine Sache, die man mal gemacht haben sollte: Formel 1 Rennen Malaysia in Kuala Lumpur im Fernsehen anschauen.

Abends hat es dann geregnet, so das wir nicht mehr soviel in Chinatown erkunden konnten. Der Nachtmarkt war sonntags scheinbar den ganzen Tag und wir haben noch ein paar Kleinigkeiten geshoppt und unser Verhandlungsgeschick auf malaysischen Märkten perfektioniert. Auf dem Weg haben wir weitere Handtaschen Verluste nachgekauft: flip flops & Sonnenbrille, sowie T-Shirts für mich. Die neu gelernte Methode, bei stagnierender Verhandlung die Sachen zurückzulegen, funktioniert treffsicher. Wahrscheinlich ist der Preis, den wir gezahlt haben, immer noch viel zu hoch, aber das Gefühl bei so einer Verhandlung "gewonnen" zu haben, ist ein ziemlich cooles. Nach 2 tagen KL waren wir Marktprofis.

Jalan Petaling Nachtmarkt vor dem Hotel

Nach dem Markt haben wir noch ein Tiger im Hotel auf unsere schöne neue Unterkunft getrunken und rekapituliert, dass wir es gut getroffen haben. Glück im Unglück! Chinatown hat uns viel besser gefallen als der Stadtteil, in dem wir am Samstag waren. Weniger Menschen auf der Straße, die viel netter waren und gut englisch gesprochen haben, überall gab es Alkohol zu kaufen!

Tiger im neuen Hotel

Allerdings sind wir dann auch früh ins Bett gegangen, da wir ja Montag einen langen Tag vor uns hatten.

(written by Micha)

Samstag, 28. März 2015

Kuala Lumpur und die teuerste Cola unseres Lebens

Um 8 Uhr treffen wir uns zu unserem letzten gemeinsamen Frühstück. Leider hat die Buchung des Late Check out nicht geklappt, so dass wir sehr lange am Frühstückstisch sitzen und diskutieren, wie wir den Tag verbringen und wohin wir unser Gepäck stellen sollen. Außerdem wollen wir gerne vor dem Flug, der erst heute Nacht geht, noch einmal duschen. Vroni checkt schon mal im Hotel gegenüber ein. Sie bleibt noch länger hier und erkundet in den nächsten Tagen die westmalaysische Halbinsel. Gegen elf starten wir dann. Die Koffer können wir beim Concierge des Hotels abgeben, die Wertsachen, die wir nicht mit in die Stadt mitnehmen wollen, lagern wir bei Vroni ein. Unsere erste (aber nicht die letzte!) Herausforderung des Tages sind die Batu Caves, eine Tempelanlage etwas außerhalb der Stadt und Pflichtprogramm für jeden KL-Tourist. Zunächst fahren wir mit der Monorail bis KL Sentral, also dem Hauptbahnhof. Von hier aus geht es mit einer U-Bahn weiter bis zu den Caves. Die U-Bahn ist auf gefühlte 15 Grad Celsius runterklimatisiert und uns ist schon kühl. 25 Grad wären hätten ja auch gereicht... Die Batu Caves sind Hinduschreine, die seit 1892 in den bis zu 400 m langen und 120 m hohen Höhlen für verschiedene Götter der Hindus (z. B. Shiva) errichtet wurden. Aber bevor man die Höhlen erkunden kann, muss man die 272 Stufen erklimmen, die in das Höhlensystem führen. Und das bei geschätzten 35 Grad Celsius in der wärmsten Mittagssonne. Kurz keimt der Gedanke auf, nur von unten zu fotografieren, aber letztlich sind wir alle der Meinung, wenn wir schon einmal da sind, dann müssen wir auch hoch. Jessi und Angie kriegen noch ein Tuch um die Hüfte gewickelt, da ihre Hosen zu kurz für einen Besuch beim Hinuschrein sind. Und dann geht's los. Hab ich schon erwähnt, dass ich Treppen steigen überhaupt nicht mag??? Zum Glück bietet einen die Aussicht immer eine Ausrede, um kurz eine Fotopause zu machen. Links und rechts lauern schon die Affen, die natürlich auch für Unterhaltung sorgen. Endlich oben genießen wir erst einmal den fantastischen Ausblick über die Stadt. In der Ferne kann man die Petronas Twin Towers und den KL Tower sehen. Auch das Höhlensystem ist beeindruckend. Zwischen den Touristen laufen unbeirrt Affen und auch Hühner herum.

Batu Caves

Batu Caves

272 Stufen gilt es zu bewältigen

Batu Caves

Batu Caves Selfie

Wir wollen hoch hinaus!

Etappenziel

Etappenziel

Geschafft!

Batu Caves

Batu Caves

Batu Caves

Batu Caves

Aussicht von den Batu Caves - im Hintergrund die Petronas Twin Towers und der KL Tower

Batu Caves

Mit der kalten U-Bahn geht es zurück zur Zentralstation. Da wir eine Kleinigkeit essen wollen, uns aber nicht lange mit der Suche nach einer passendem Location aufhalten wollen, entscheiden wir uns kurzerhand für Fastfood. Plötzlich fällt Angie auf, dass ihre Tasche verschwunden ist. Wir suchen das gesamte Lokal ab, fragen bei den Mitarbeitern und Gästen, aber niemand hat etwas gesehen. Jeder von uns schaut noch mindestens drei mal unter unserem Tisch nach, als würde die Tasche da plötzlich auftauchen. Tut sie aber nicht. Die Pommes sind vergessen; wir überlegen, was wir als nächstes machen sollen. Wir sind am Hauptbahnhof mit angeschlossener Shopping Mall in Kuala Lumpur, es tummeln sich tausende Menschen hier. Die Chance, die Tasche wieder zu finden, ist gleich null. In der Tasche befand sich das Handy, die digitale Spiegelreflexkamera, die sich Angie erst Ende 2014 gekauft hatte und außerdem ihr Reisepass. Und heute Nacht geht unser Rückflug nach Frankfurt. Wir laufen zur Polis, die hier in dem Einkaufszentrum auch gleich ein Büro hat, um eine Anzeige aufzugeben. Während Angie und Micha auf der Polizeidienststelle sitzen und erklären, was passiert ist, beginnen wir anderen draußen damit, die Deutsche Botschaft und unseren Reiseveranstalter anzurufen, um hier gegebenenfalls noch Hilfe zu erhalten. Die Deutsche Botschaft in Kuala Lumpur hat eine Notrufnummer, unter der wir einen Mitarbeiter erreichen, der sich sofort informiert, welche Möglichkeiten es für Angie gibt, ohne Reisepass Malaysia zu verlassen. Die Aufnahme des Polizeiberichts dauert bestimmt eineinhalb Stunden. Die Polizisten sind offensichtlich überfordert bzw. auch nur mäßig interessiert daran, den Bericht zu verfassen. Man könnte meinen, dass Taschendiebstähle in einer Shopping Mall in KL eine Seltenheit sind... Draußen telefonieren wir derweil wieder mit der Deutschen Botschaft. Es gibt schlechte Nachrichten: Angie könnte zwar in Deutschland einreisen, aber die Ausreise wird wahrscheinlich heute nicht funktionieren. Trotzdem sollen wir Passbilder machen gehen, damit notfalls doch noch ein Ersatzdokument erstellt werden kann. Also laufen wir durch die Mall auf der Suche nach einem Fotoautomaten. Zum Glück gibt es hier einen Laden, der Fotoausrüstung verkauft und auch biometrische Bilder macht. Aber dann kommt die endgültige Absage von Seiten der Botschaft. Heute (am Samstag) ist in Kuala Lumpur niemand zu erreichen, der ein Ersatzdokument ausstellen kann. Erst am Montag wieder. Alles betteln und hoffen nützt nichts, Angie muss ihren Aufenthalt hier wohl noch unfreiwillig verlängern. Ebenfalls über eine Notfallhandynummer erreichen wir unseren Reiseanbieter a&e Erlebnisreisen. Die Mitarbeiterin hier kümmert sich sofort und teilt uns mit, zu welchen Konditionen der Flug umgebucht werden kann, dass sie sich natürlich um eine Unterkunft kümmert und auch, dass sie Angie bei Bedarf eine Mitarbeiterin der örtlichen Partneragentur an die Seite stellen kann, die sie bei den nötigen Behördengängen unterstützen kann. Irgendwann fahren wir zurück in unser Hotel, um von hier das weitere Vorgehen organisieren zu können. In der Hotelbar lassen wir uns nieder und hoffen nur auf eine erfrischende Cola. Es wird wohl die teuerste Cola unseres Urlaubs, wenn nicht gar unseres Lebens (ich bin nicht  mehr sicher, aber ich denke, dass eine Cola so an die 4 € gekostet hat), aber wir genießen sie nach diesem aufregenden Tag umso mehr. Micha beschließt, dass er mit Angie hier bleibt, damit sie die fehlenden Dokumente gemeinsam organisieren können. Es werden Anrufe nach Deutschland getätigt, die Arbeitgeber informiert und für die Nacht bekommen Micha und Angie ein Zimmer in dem Hotel gegenüber, in dem auch Vroni heute Nacht schläft. Es ist mittlerweile später Nachmittag und unsere planmäßige Zeit in Malaysia neigt sich dem Ende. Langsam kehrt wieder etwas Ruhe ein, nachdem klar ist, dass wir nur zu dritt den Rückflug antreten. In den Zimmern von Vroni, Micha und Angie können wir uns noch einmal duschen und für den Flug vorbereiten. Allerdings naht damit auch die Zeit des Abschieds. Bei einem letzten gemeinsamen Tiger, welches ebenfalls sehr teuer ist, sehen wir die Sache schon mit etwas Galgenhumor. Um 22 Uhr werden Roland, Jessi und ich abgeholt. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, nur zu dritt am Flughafen zu stehen. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Abendessen. Dabei geraten wir in eine Masse aus kreischenden Teenies. Es scheint so, dass gerade eine Berühmtheit hier am Flughafen unterwegs ist. Vielleicht Sebastian Vettel? Immerhin ist morgen der Grand Prix von Malaysia. Jessi fragt nach, aber es scheint wohl jemand zu sein, der eher regional bekannt ist. Leider haben mittlerweile fast alle Essensstände zu oder sie bieten nur noch Getränke an. Und so landen wir notgedrungen wieder bei Fast Food. Eine Tradition, die wir beim nächsten Urlaub nicht unbedingt aufrecht erhalten müssen. Ich hab gar keinen großen Hunger und noch weniger Appetit auf Burger und Pommes (schon wieder). Daher bin ich sehr glücklich, als ich auf der Leuchttafel sehe, dass es hier eine Mushroom-Potatoe-Soup gibt. Das hört sich perfekt an und schmeckt auch ganz gut.

Champignon-Kartoffel-Suppe als Fast Food

Vom Hauptterminal fahren wir mit dem Aerotrain, einem vollautomatischen und fahrerlosen kleinem Zug zum Satellite Terminal, von welchem die Langstreckenflüge abgefertigt werden. Die 13 Stunden Flug vergehen recht schnell. Noch vor dem Essen bin ich eingenickt. Am 29.03. landen wir gegen halb neun in Frankfurt. Entgegen der Tradition gibt es auch kein gemeinsames Abschiedsbier, weil Jessi und ich gleich noch Auto fahren müssen. Und dann ist er da, der Moment, in dem ich mich auch von Jessi und Roland verabschieden muss. Aber diesmal ist es ja sicher, dass wir uns bald wieder sehen, um die nächste Reise zu planen.

Zurück in Frankfurt - leider nur zu dritt

Vroni, Angie & Micha berichten:
Nach dem Abschied sind wir erst mal etwas Essen gegangen. Diesmal in die andere Richtung (rechts) die Straße runter. Dort gab es aber nur eine riesige Ansammlung von Nobel-/Luxus-Einkaufsläden. In einer Seitengasse fanden wir den süßen Food Court 33. Hier gab es ganz viele Stände mit unterschiedlichstem Essen, der Hawker Market, den wir bisher verpasst haben. Ein sehr nette Frau machte uns gebratene Nudeln und für mich Nasi Goreng (spicy). Die Frau konnte besser englisch als die Polizei in der Mall und die Rezeption im 4 Sterne Hotel. Außer uns waren nur Einheimische dort, die gebannt „Game of Thrones“ geguckt haben. Die drei Essen gab es für 15 RM und als Vroni ihr 4 RM Trinkgeld gegeben hat, dachte sie erst Vroni hat sich verzählt. Als sie verstanden hatte, dass es Trinkgeld war, hat sie sich ganz doll gefreut. Wir sind dann noch in den 7/11 und haben uns Bier gekauft um dann noch einen schönen Abend zu dritt im kleinen Zimmer mit Musik zu haben.

(written by Micha)

Auf dem Food Court